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L.OS – Logistics Operating System
Florian Bender, Senior Sales Lead, WAVES S.à r.l.
Florian Bender

Gamechanger CSRD: Was Transport- und Logistikunternehmen jetzt wissen sollten

Florian Bender, Senior Sales Lead, WAVES S.à r.l.
Florian Bender
16 Dec '24 - 15 Minuten

Ab 2025 tritt die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Kraft und wird die Art und Weise, wie Unternehmen in Europa ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten, grundlegend verändern. Besonders Transport- und Logistikunternehmen stehen dabei vor spezifischen Herausforderungen und Chancen. Dieser Blog Post bietet eine kompakte Übersicht darüber, was betroffene Unternehmen beachten müssen, um die Anforderungen zu erfüllen.

Blog Post Gamechanger CSRD auf Bosch L.OS

1. Welche Unternehmen sind betroffen?

Die CSRD gilt für Unternehmen, die bestimmte Schwellenwerte erfüllen:

  • Mehr als 250 Mitarbeitende,
  • Über 50 Millionen Euro Umsatz oder
  • Eine Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro.

Ab 2025 sind diese Unternehmen verpflichtet, umfassende Nachhaltigkeitsberichte vorzulegen. Die Berichterstattung betrifft nicht nur europäische Unternehmen, sondern auch Nicht-EU-Firmen mit Tochtergesellschaften oder Niederlassungen in der EU.

2. Kernthemen für Transport- und Logistikunternehmen

Transport- und Logistikunternehmen als Teil der Lieferkette spielen eine besonders wichtige Rolle, wenn es um das Liefern von Daten für die Berichterstattung geht, z. B.

a) Bei der Berechnung der Treibhausgasemissionen

Die Emissionsberechnung ist ein zentrales Element der CSRD. Logistikunternehmen müssen:

  • Scope-1-Emissionen (direkte Emissionen, z. B. aus firmeneigenen Fahrzeugen),
  • Scope-2-Emissionen (indirekte Emissionen durch Strom- oder Energieverbrauch) und
  • Scope-3-Emissionen (indirekte Emissionen in der Lieferkette, z. B. von Zulieferern oder Kunden) erfassen.

Der Einsatz standardisierter Methoden wie der ISO 14083 wird dringend empfohlen, um die Daten konsistent und vergleichbar zu gestalten.

b) Beim Datenmanagement und der Digitalisierung

Um die komplexen Datenanforderungen zu erfüllen, benötigen Unternehmen:

  • Digitale Plattformen für die Erfassung und Analyse von Emissionsdaten,
  • Echtzeit-Tracking-Lösungen für Transporte und
  • Tools zur Integration von Lieferkettenpartnern.

c) Bei der Wesentlichkeitsanalyse

Unternehmen müssen zu Beginn eine Wesentlichkeitsanalyse durchführen, um zu identifizieren, welche Nachhaltigkeitsthemen für ihre Geschäftstätigkeit und Stakeholder wesentlich, bzw. am wichtigsten sind. Dabei wird zwischen finanzieller und doppelter Wesentlichkeit unterschieden.

d) Beim Einschätzen von Klimarisiken und Chancen

Neben der Berichterstattung über Emissionen fordert die CSRD auch Informationen zu:

  • Klimarisiken, z. B. durch strengere Umweltauflagen oder Veränderungen in der Nachfrage.
  • Chancen, wie der Nutzung alternativer Antriebe oder Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen.

3. Konkrete Schritte zur Umsetzung der CSRD

Schritt 1: Aufbau eines Nachhaltigkeitsteams

Setzen Sie ein Team ein oder benennen Sie eine Person im Unternehmen, um die CSRD-Umsetzung zu verantworten und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen wie Logistik, Einkauf und IT zu koordinieren.

Schritt 2: Datenquellen identifizieren

Ermitteln Sie mittels GAP Analyse, welche Daten bereits verfügbar sind und wo Lücken bestehen. Typische Datenquellen sind:

  • Fuhrparkmanagementsysteme,
  • Energieverbrauchsdaten,
  • Lieferantendaten.

Schritt 3: Tools und Software einsetzen

Investieren Sie in Softwarelösungen, die speziell auf CO₂-Bilanzierung und Berichterstattung ausgerichtet sind, um die komplexen Handlungsschritte zu erleichtern. Plattformen wie die WAVES® Sustainability Management Platform (SMP) können dabei helfen, die Daten konsistent und regelkonform zu erfassen und in einen standardisierten, maschinenlesbaren Report zu überführen.

Schritt 4: Stakeholder-Integration

Arbeiten Sie eng mit Lieferanten, Partnern und Kunden zusammen, um Scope-3-Daten effizient zu erfassen.

Schritt 5: Schulungen und Sensibilisierung

Sensibilisieren Sie Mitarbeitende für die neuen Anforderungen und schulen Sie sie im Umgang mit Nachhaltigkeitssoftware und Reporting-Standards.

4. Vorteile der CSRD für Transport- und Logistikunternehmen

Neben den neuen Herausforderungen, die die Berichterstattung erfordert, bieten sich dadurch auch viele Vorteile.

  • Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die proaktiv handeln, können sich als Vorreiter im nachhaltigen Transport positionieren.
  • Kostensenkung: Die Optimierung von Prozessen, z. B. durch den Einsatz emissionsarmer Technologien, spart langfristig Kosten.
  • Reputation: Ein glaubwürdiges Nachhaltigkeitsengagement stärkt die Kundenbindung und zieht neue Partner und Mitarbeitende an.

Fazit

Die CSRD stellt hohe Anforderungen an Transport- und Logistikunternehmen, bietet aber auch eine große Chance zur Optimierung und nachhaltigen Transformation. Unternehmen, die frühzeitig in digitale Tools, klare Prozesse und die Zusammenarbeit mit Stakeholdern investieren, sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Jetzt ist die Zeit, aktiv zu werden!

Florian Bender, Senior Sales Lead, WAVES S.à r.l.
Florian Bender

Senior Sales Lead, WAVES S.à r.l.